Am 28.11.2022 fand die erste Mitgliederversammlung (nach unserer Gründungsversammlung im November 2021) statt. Unser zu diesem Zeitpunkt noch amtierender Sprecher Maximilian Petras führte durch die Versammlung und berichtete im Namen des Vorstands vom zurückliegenden, sehr erfolgreichen Vereinsjahr. Den Bericht möchten wir gerne an dieser Stelle als Rückblick auf das Jahr 2022 wiedergeben:
Liebe Kolleg:innen,
das letzte Jahr war extrem produktiv für OpenRewi: Mehrere Projekte haben die ersten Bücher veröffentlicht. Darunter das Grundrechte-Projekt (Lehr- und Fallbuch) sowie das Staatsorga-Projekt (Lehrbuch). Das Fallbuch zum Migrationsrecht ist eingereicht und wird in den nächsten Monaten erscheinen. Die Projekte zum IP Law, Strafrecht und Public International Law arbeiten weiterhin an ihrer Veröffentlichung. Ein Lehrbuchprojekt zum Migrationsrecht, ein Leitfaden für diskriminierungsfreie Sprache und ein Examinatorium zum Europarecht sind gerade in der Startphase.
Das Projekt zur Informationsfreiheit – als Kooperation mit der NGO Frag-Den-Staat – hat den letzten Booksprint beendet. Im Dezember starten wir hier in ein neues Experiment: Ein öffentliches Peer-Review über die Plattform PubPub.org – abgeschlossen durch eine Veröffentlichung bei einem Universitätsverlag (Kiel University Publishing). Universitätsverlage sind besonders nah an unseren Zielvorstellungen, weil sie nicht gewinnorientiert arbeiten und deshalb keine Open-Access-Gebühren verlangen. 💸
Das Thema der Publikationsinfrastrukturen wird uns weiter begleiten. Wikibooks hat funktioniert, ist aber nicht ideal. Deshalb haben wir – unter der Leitung von Niko Eisentraut, mit Unterstützung von Ellen Euler – mehrere Drittmittel-Anträge eingereicht, die nicht nur unsere internen Strukturen weiter ausbauen sollen, sondern auch bestehende Open-Source Plattformen weiter ausbauen.
Welche strategischen Herausforderungen und Chancen für eine Open-Science-Transformation in der Rechtswissenschat bestehen, haben Rhea, Katharina, Saskia, Niko, Lars, Lasse und ich in der Zeitschrift Recht und Zugang aufgeschrieben. Grundlage dafür waren die Diskussionen und Projekte mit euch, vielen Dank! Darüber hinaus wurde noch eine Umfrage durchgeführt, die sich mit den Bedürfnissen der Studierenden auseinandergesetzt hat: Was brauchen Studierende, was ist ihnen bei dem Lehrmaterialien wichtig und was erwartet man von OpenAccess Materialien? Wenn die Ergebnisse eingesehen werden wollen, meldet euch gerne bei Max Milas oder Valentina Chiofalo. Im kommenden Jahr werden voraussichtlich zwei Beiträge zu dem Thema erscheinen.
Auch die Formalitäten sind inzwischen endlich auf der Zielgeraden. Nach mehreren Schleifen haben wir unsere Gemeinwohl-Anerkennung als Verein bekommen, jetzt kann die Eintragung erfolgen und wir können Spenden und Mitgliedsbeiträge einziehen. Mit fast 40 Mitgliedern haben wir unser Jahresziel für eine solide Grundfinanzierung erreicht. 💪
Im Laufe des Jahres waren wir auf mehreren Tagungen (JurOA in Bern, Feministische Sommerakademie, ICON-S, Juwiss-Day, …) präsent und haben durchweg positives Feedback für unsere Vereinsarbeit bekommen. Das ist ermutigend und zugleich eine große Herausforderung. Je mehr Aufmerksamkeit wir erlangen, desto genauer wird auf unsere Publikationen geschaut.
Als Nebenprodukt unserer Projekte wurden in unserer PubPub-Community verschiedene Guides angelegt. Schaut dort gerne rein, fügt Kommentare hinzu und meldet euch, wenn ihr an den Guides mitarbeiten wollt. Es gibt einen eigens entworfenen Zitierstil, den dazugehörigen Zotero-Guide, erste Ansätze eines Guides für guten juristischen Stil und eine Anleitung, um in die offene, demokratisierbare Social-Media Alternative Mastodon zu wechseln. 🤓
Wie immer gilt, meldet euch, wenn ihr eure Ideen einbringen möchtet. Der Gedanke einer offenen Vereinskultur (Diskussionen, Arbeitsgruppen, lokale Treffen, gemeinsame Konferenzen – oder Barcamps) ist auf jeden Fall immer ausbaufähig.
Wir freuen uns auf das nächste Jahr!
Maximilian Petras für den Vorstand
Dr. Katharina Goldberg berichtete anschließend als Schatzmeisterin zu den Finanzen des Vereins, unsere Kassenprüferin Isabell Jandl schloss an und der Vorstand wurde entlastet.
Sodann wurde über die in Abstimmung mit dem Finanzamt für die Anerkennung der Gemeinnützigkeit optimierte Satzung abgestimmt.
Daraufhin folgte die Wahl zum Vorstand:
Zur Vorstandssprecherin wurde erneut Valentina Chiofalo gewählt. Da Maximilian Petras vorerst aus dem Vorstand ausscheidet, ist Prof. Dr. Nikolas Eisentraut an seine Stelle als Vorstandsprecher aufgerückt. Als Beisitzer*innen wurden erneut Saskia Ebert, Rhea Nachtigall und Lars Wasnick gewählt. Zu unserer großen Freude ist zudem Prof. Dr. Ellen Euler, LL.M. als Beisitzerin in den Vorstand eingetreten und verstärkt den Verein im kommenden Jahr insb. im Bereich Drittmitteleinwerbung. Dr. Katharina Goldberg wurde erneut zur Schatzmeisterin und Isabell Jandl zur Rechnungsprüferin gewählt.
Abschließend wurden noch zwei Anträge diskutiert und angenommen: Einerseits engagiert sich OpenRewi künftig verstärkt auf Mastodon / im Fediverse als Alternative zu Twitter, andererseits haben wir den in 2023 erstmals fälligen Mitgliedsbeitrag auf 36 Euro / Jahr festgelegt.
Wir freuen uns auf das neue Vereinsjahr!
Euer Vorstand