Unser Projekt:
Das Sozialrecht ist ein Nischenfach, so zumindest die öffentliche Wahrnehmung. Tatsächlich bieten 32 der 43 juristischen Fakultäten bundesweit Schwerpunktbereiche mit sozialrechtlichen Bezügen an, Fachhochschulen lehren das Sozialrecht für die Soziale Arbeit, das Personal- und das Gesundheitsmanagement und im Assessorexamen kann das Sozialrecht in beinahe allen Bundesländern als Wahlfach geprüft werden. Frei zugängliche Informationen zu sozialrechtlichen Themen werden meistens nur von Initiativen (etwa Erwerbslosenvereinen) oder den zuständigen Trägern selbst zur Verfügung gestellt. Eine frei verfügbare, neutrale Quelle sozialrechtlichen Fachwissens existiert derzeit nicht.
Diese Lücke möchte unser Projekt füllen. Das Kurzlehrbuch zur Prüfungsvorbereitung soll in knapper und verständlicher Weise die sozialrechtliche Ausbildung begleiten, indem es das gesamte prüfungsrelevante Sozialrecht in problemorientierter Weise aufarbeitet und so eine strukturierte Vertiefung und Wiederholung des Stoffes im Selbststudium ermöglicht. Im Gegensatz zu den vorwiegend auf das Sozialversicherungsrecht fokussierten Lehrbüchern soll das Kurzlehrbuch auch das Recht der sozialen Förderung, sozialen Entschädigung und das Existenzsicherungsrecht inkl. des Asylbewerberleistungsgesetzes mit der gebotenen Intensität behandeln.
Derzeit befinden wir uns in der Arbeitsphase. Die ersten Entwürfe für den Reviewprozess werden bis Ende 2024 fertig sein, die finale Fassung im Frühjahr 2025.
Welche Bereiche wir in unserem Lehrbuch abdecken:
Allgemeines Sozialrecht (SGB I/SGB X, insbesondere Sozialleistungsanspruch, Verwaltungsverfahren, Ausgleichs- und Herstellungsanspruch; Europäisches Sozialrecht; Internationales Sozialrecht)
Sozialversicherung (Vorsorgeverhältnis; Krankenversicherung; Pflegeversicherung; Unfallversicherung; Rentenversicherung; Arbeitslosenversicherung)
Soziale Hilfe (Grundsicherung für Arbeitssuchende; Sozialhilfe; Kindergrundsicherung; Asylbewerberleistungen)
Soziale Förderung (Familienleistungen; Kinder- und Jugendhilfe; Rehabilitation und Teilhabe)
Soziales Entschädigungsrecht
Gerichtsverfahren (Zulässigkeit/Klagearten)
Unser Selbstverständnis:
„Zu unserem Verständnis von offener und guter Rechtswissenschaft gehört auch, dass vielfältige Stimmen und Perspektiven Gehör finden. Daher zentrieren wir Perspektiven, die sonst in der Rechtswissenschaft oft marginalisiert werden. Bei unseren Autor*innen- und Herausgeber*innenteams gilt die Vorgabe einer FLINTA* Quote von 50 % und wir streben auch darüber hinaus eine größtmögliche Diversität an. Unser Ziel ist es daher, dass sich Menschen als Autor*innen und/oder Herausgeber*innen beteiligen, die sich nicht als Teil der weißen Dominanzgesellschaft verstehen, BIPoC, Menschen aus dem globalen Süden, Menschen mit Behinderungen, Erstakademiker*innen, queere Menschen und Menschen aus anderen Gruppen, die im Wissenschaftsbetrieb noch unterrepräsentiert sind. Im Bewusstsein um unterschiedlich verteilte finanzielle, soziale, zeitliche Ressourcen und Verpflichtungen möchten wir gemeinsam als Herausgeber*innen und Autor*innen darauf hinwirken, Beteiligungsmöglichkeiten zu schaffen. Den Schreib- und Publikationsprozess barrierearm und zugänglicher zu gestalten, ist uns ein Anliegen.“
Diversity-Statement OpenRewi e.V.
Wie Du uns erreichen kannst:
Bei Fragen zu dem Projekt kannst Du Dich gerne bei uns (sozialrecht[at]openrewi.org) melden!
Unser Team:
Max-Planck-Institut für Sozialrecht und Sozialpolitik. Verfassungsrecht, Sozialrecht, insb. Existenzsicherungsrecht
Justus-Liebig-Universität Gießen/Europa-Universität Viadrina, Frankfurt (Oder). Migrationsrecht, Sozialrecht, Völkerrecht, Rechtsmobilisierung, Rechtssoziologie
Georg-August-Universität Göttingen / JUST-Kolleg Universität Kassel. Sozialrecht, Antidiskriminierungsrecht, Verfassungsrecht, Access to Justice, Rechtsmobilisierung, Mediation
Goethe-Universität Frankfurt am Main. Sozialrecht, Verfassungsrecht, Migrationsrecht
Tilburg University. Sozialversicherungsrecht, Koordinierung der Sozialversicherungssysteme, Rechtsvergleich
Hochschule Fulda. Europäisches Sozialrecht, EU-Freizügigkeit, Arbeitsmigration und Rechtsvergleich
Ludwig-Maximilians-Universität München. Verfassungs- und Völkerrecht, insbesondere nationaler und internationaler Menschenrechtsschutz, Kinderrechte
Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften der TH Köln. Geschlechtergerechtes/-sensibles Familienrecht sowie Kinder- und Jugendhilferecht, feministische Rechtstheorie, Grund- und Menschenrechte
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Kindschaftsrecht, Familienrecht, Sozialrecht
Universität Kassel. Sozialversicherungsrecht (insbesondere Unfall- und Rentenversicherungsrecht), Soziales Entschädigungsrecht, Leistungserbringungsrecht
Hochschule der Bundesagentur für Arbeit (HdBA), Campus Mannheim. Sozialrecht, Sozialverfahrensrecht
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Sozialrecht, insbesondere Recht der Rehabilitation und Teilhabe (SGB IX) sowie Recht der Grundsicherung für Arbeitsuchende (SGB II) und Arbeitsrecht
Direktor des Sozialgerichts Darmstadt.
Paris Lodron Universität Salzburg. Sozial(versicherungs)recht, Individuelles und kollektives Arbeitsrecht
The University of Chicago Law School (LL.M.). Verfassungsrecht, Verwaltungsrecht, Sozialrecht
Universität Kassel. Sozialrecht mit Schwerpunkt auf Rechte von Menschen mit Behinderungen, Antidiskriminierungsrecht, Menschenrechte
Institut für Europäische Gesundheitspolitik und Sozialrecht (ineges). Verfassungsrecht; Sozialrecht, insb. Schwerbehindertenrecht
Institut für Sozial- und Gesundheitsrecht (ISGR), Ruhr-Universität Bochum. Gesundheits-, Biomedizin- und Verfassungsrecht