Im Migrationsrecht existieren ein Fallbuch- und ein Lehrbuchprojekt. Das Fallbuch Asylrecht wurde im März 2023 bei De Gruyter als Open Access Version veröffentlicht (zum digitalen Fallbuch). Das Lehrbuchprojekt ist im Januar 2023 gestartet und will ein mehrbändiges Lehrbuch zum Migrationsrecht verfassen.
Fallbuch-Projekt
Das Fallbuch behandelt in 57 Fällen die praxisrelevantesten Sachverhalte im Asylrecht und ihre juristische Lösung. Unter Berücksichtigung aktueller Rechtsprechung, Behördenpraxis und Gesetzgebung hat ein Team von Nachwuchswissenschaftler*innen, Praktiker*innen und Mitgliedern der Refugee Law Clinics (RLCs) hierfür praktische Fallübungen sowohl aus gerichtlicher als auch aus beratender Perspektive zusammengestellt und mit weiterführendem Wissen verbunden. Die Fälle führen chronologisch durch das Asylverfahren, behandeln Folgefragen bei Schutzzuerkennung oder Asylantragsablehnung sowie den Rechtsschutz und thematisieren sozialrechtliche und aufenthaltsrechtliche Bezüge. Als klassisches eBook kann es hier heruntergeladen werden; eine stetig aktualisierte Version des Fallbuchs findet sich auf der Plattform Wikibooks.
Das Buch folgt den OpenRewi Diversity-Richtlinien: Es verwendet eine möglichst diskriminierungsarme und geschlechtergerechte Sprache und vermeidet Stereotype in der Fallgestaltung.
Es richtet sich an Beratende der RLCs und anderer Beratungsstellen, an Jurastudierende sowie an Rechtsreferendar*innen. Durch einen konstruktiv-kritischen Austausch und Feedback der Nutzer*innen zu den Fällen im Sinne einer offenen Pädagogik soll das Buch stetig verbessert werden. Alle Fälle können in Vorlesungen, Arbeitsgemeinschaften, Seminaren oder Lerngruppen frei verwendet werden. Hierfür müssen lediglich zwei Regeln der „CC-BY-SA-Lizenz“ beachtet werden. Als Initiative für offene Rechtswissenschaft (OpenRewi) sehen wir unsere Texte als Vorschlag – die Leser*innen sind Teil der Diskussion. Das folgende Inhaltsverzeichnis führt direkt zu Wikibooks, von wo aus die einzelnen Fälle kommentiert und unmittelbar bearbeitet werden können. Wie das geht, ist in dieser Anleitung beschrieben.
Fallbuch
§ 1 Nationales Asylverfahrensrecht
1) Liana Gelashvili sucht Schutz
2) Louay al Amiris Ankunft
3) Beschleunigtes Asylverfahren am Flughafen BER
4) Familie Nkrumah
5) Chen Lu will arbeiten
6) Flucht aus der Ukraine
§ 2 Asylverfahrensrecht im europäischen Kontext
7) Vorbereitung ist die halbe Miete
8) Das Dublin-Roulette Teil 1: Wer ist zuständig?
9) Das Dublin-Roulette Teil 2: Wer ist zuständig?
10) Dublin-Bescheid – was nun?
11) Über ganz Europa verstreut
12) Anerkannt in Griechenland – zurück nach Moria?
§ 3 Materielles Asylrecht
13) Flucht über den Luftweg
14) Ahmadiyya in Pakistan
15) Gleichgeschlechtliche Liebe
16) Häusliche Gewalt
17) Gefahr durch Taliban
18) Kriegsdienstverweigerung in Syrien
19) Willkürliche Gewalt
20) Allgemeine Lebensbedingungen
21) Traumatisiert
22) Dialyse in Armenien
§ 4 Entscheidungsmöglichkeiten des BAMF und der Asylprozess
23) In Deutschland geboren
24) Syrer oder Jordanier?
25) Familie Nkrumah 2
26) Neue Elemente, neue Erkenntnisse
27) Von einem EU-Mitgliedstaat in den nächsten
28) Familie Khatib will in Deutschland bleiben
29) Schluss mit Schutz?
30) Das BAMF hat entschieden – was nun?
§ 5 Rechte und Pflichten nach Schutzzuerkennung
31) Taraneh will reisen
32) Gefangen in Kreuztal
33) Gekommen um zu bleiben
34) Recht auf Eltern – auch nach dem 18. Geburtstag?
35) Familienleben nur in Deutschland möglich
36) Soll das Familienleben an der Prüfungsangst scheitern?
37) Die kleine Delina will zu ihrer Mutter
38) Hochzeit im Libanon, Wiedersehen in Deutschland?
39) Allein in Deutschland, Familie in Aleppo
40) Schutz für die gesamte Familie?
§ 6 Rechtsstellung nach Antragsablehnung und Aufenthaltssicherung
41) Spurwechsel? Nicht so einfach!
42) Explosion im Hafen von Beirut
43) Aus der Duldung in die Ausbildung?
44) Gesicherte Festanstellung
45) Auszubildend – und gut integriert?
46) Geduldet – und gut integriert?
47) Drohende Abschiebung trotz Betreuung?
48) Elektroanlagenmonteurin
§ 7 Sozialleistungen im Flüchtlingskontext
49) Die Existenzsicherungssysteme im Überblick
50) Das gekürzte Existenzminimum
51) 18 Monate in Deutschland
§ 8 Nicht-humanitäres Aufenthaltsrecht
52) Studieren geht über Probieren
53) Studium wechsel dich!
54) Nicht nur Uni, sondern auch Arbeit?
55) Master in der Tasche – und dann?
56) Mitarbeit im Familienbetrieb
57) Abschlussfall: Familiennachzug in einer „Patchwork-Familie“
Das Fallbuch-Team
Universität Gießen. Migrations- und Sozialrecht, sowie Menschenrechte.
Kammergericht Berlin. Migrationsrecht, Völker- und Europarecht, Menschenrechtsschutz, Verfassungsrecht
Justus-Liebig-Universität Gießen. Migrationsrecht, Völker- und Europarecht, Menschenrechte.
Universität Hamburg. Migrationsrecht, Verfassungsrecht, Antidiskriminierungsrecht.
Juristische Referentin beim Bevollmächtigten des Rates der EKD (zuständig für Migration und Asyl)
Rechtsreferentin/Redakteurin, Informationsverbund Asyl und Migration (asyl.net, Asylmagazin); Lehrbeauftragte, Refugee Law Clinic, Humboldt-Universität zu Berlin; Mitherausgeberin, Huber/Mantel Kommentar AufenthG/AsylG
Promotion an der Justus-Liebig-Universität Gießen zur Integration von Asylsuchenden und Geduldeten (Betreuer: Prof. Dr. Jürgen Bast)
Richter am Verwaltungsgericht, Berlin. Veröffentlichungen im Verfassungsrecht, Verwaltungsrecht und Strafrecht.
Rechtsanwalt und Jurist beim Flüchtlingsrat Baden-Württemberg
Richterin in Berlin
Richterin am Verwaltungsgericht Berlin.
Richter am VG Gelsenkirchen. Verfassungsrecht, Sicherheitsrecht, Migrationsrecht.
Goethe-Universität Frankfurt am Main Sozialrecht, Migrationsrecht, Verfassungsrecht
Universität Münster. Migrationsrecht, Legal Gender Studies, Völkerrecht.
Dozentin an der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin.
Forschungsschwerpunkte: Nationale und internationale Grund- und Menschenrechte, Migrationsrecht
Heinrich Heine Universität Düsseldorf. Lehrbeauftragter der Refugee Law Clinic Düsseldorf.
Migrationsrecht, insbesondere materielles Asylrecht.